Es war interessant, wie sich Traditionen im Laufe der Zeit entwickelten, was verschiedene Generationen aus ihnen machten und wie sie teilweise auch instrumentalisiert wurden. Dieser Ort dokumentierte für mich eine solche Entwicklung. Hier befand sich einst eine Thingstätte, entstanden im Dritten Reich, perfekt in diese landschaftliche Kulisse eingebettet. Und genau das war der Zweck einer Thingstätte: eine Freilichtbühne, in der die Landschaft ihr Übriges zum Theaterstück ergänzte und das Gemeinschaftserlebnis und Aufgehen des Einzelnen im Gefühl der Heimat förderte. Eben eine perfekte Inszenierung. Einst aber war das Thing eine Volks- und Gerichtsversammlung nach altem germanischen Recht gewesen, die ebenfalls an erhöhten, herausragenden Plätzen stattgefunden hatte. Sogar eine frühe Form der Demokratie, der Teilhabe zumindest des männlichen Teils eines Stammes, war in einer solchen Versammlung gegeben. Es waren also nicht nur die geologischen Spuren des Ortes, die mich hier fesselten, sondern auch die kulturhistorischen. Infobox: Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde an diesem Ort eine sogenannte Thingstätte, eine Freilichtbühne, errichtet. Vor beeindruckender Naturkulisse sollten hier Veranstaltungen stattfinden, die das Gemeinschaftsgefühl stärkten. Nach Kriegsende wurden die steinerne Bühne und die Ränge wieder zurückgebaut, die Struktur ist aber noch gut zu erkennen.
Trilogieplatz Thingstätte am Trilogie-Rundgang Leutkirch
684m
Hafervoll Müsliriegel Banane Paranuss
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