Bereit, das Gasteinertal nach fast einer ganzen Wanderwoche zu verlassen? Dann geht es auf ins Großarltal und zwar an den Flanken des weitum sichtbaren Gamskarkogels. Schon zu Kaiserzeiten war dieses Gebiet ein begehrtes Jagdrevier und so kam es auch, dass Erzherzog Johann die Gamskarkogelhütte Anfang des 19. Jahrhunderts errichten ließ. Ein Abstecher auf den beeindruckenden grün-leuchtenden Grasberg ist absolut empfehlenswert – ob für eine kurze Rast oder gar für eine zusätzliche Übernachtung. Der Almenweg führt jedoch nicht über den Gipfel, sondern an der 400 Höhenmeter tiefer liegenden Tofern Scharte (2.091 Meter) hinab ins Großarltal, das aufgrund seiner Fülle an Almen auch das „Tal der Almen“ genannt wird. Das Bergsteigerdorf® Hüttschlag zählt ebenso wie Bad Gastein zu den Nationalparkorten und begeistert durch eine beeindruckende Naturkulisse. Der heutige Tag wird lang und Kondition und Beine sind gefordert, doch Sie werden dafür auch aufs Höchste belohnt.
Almenweg Gipfeltour
Wer die heutige Etappe nicht an einem einzigen Tag zurücklegen möchte oder sich doch noch nicht vom Gasteinertal verabschieden kann, hat die Möglichkeit, auf dem Gamskarkogel zu übernachten. Von der Tofern Scharte wird dann nicht der Abstieg Richtung Hüttschlag, sondern der Weg hinauf zum Gipfel gewählt: Der Anstieg dauert ca. 1 Stunde ab der Scharte. Die Hütte wurde 1828 im Auftrag von Erzherzog Johann errichtet, der hier mit seinen Jagdgesellschaften öfter zu Gast war. Sie zählt zu den ältesten Bergunterkünften im gesamten Alpenraum und befindet sich direkt am 2.467 Meter hohen Gipfel von Europas höchstem Grasberg. Sie bietet Platz für bis zu 20 Personen: Eine Übernachtung dort oben zählt mit Sicherheit zu den schönsten Bergerlebnissen, die die Ostalpen zu bieten haben.
Am Wegesrand
Das Tofernalmgebiet im Großarltal ist für sein reiches Vorkommen an Gelbem und Punktiertem Enzian (im Volksmund auch „Enzianwurz“) bekannt. Dessen Wurzeln werden für ihre besondere Heilwirkung bei Magen- und Darmerkrankungen geschätzt. Gepflückt werden dürfen die Blumen nicht, denn sie sind streng geschützt. Einer Legende nach soll vor langer Zeit der "Wurzenzwerg von der Tofern" in diesem Gebiet gewohnt haben. Der kleine Kobold konnte sich pumucklgleich unsichtbar machen, jedoch blieb seine Nase – eine Enzianwurz – immer erkennbar. Noch heute soll der Wurzenzwerg die Enzianwurzen pflegen. Schauen Sie doch einmal, ob Sie ihn oder einen Enzian entdecken!
Almenweg Stärkung
Die Harbachalm ist eine alte Bergknappenhütte aus dem 17. Jahrhundert: Das ganze Tofern- und auch das Reitalmgebiet waren in früheren Zeiten Kupferabbaugebiete. Neben Spezialitäten wie Käse, Butter, Brot, Speck und Wurst sollte hier unbedingt das Apfelbrot probiert werden, das eine Mischung aus Rührkuchen und Früchtebrot ist.