Das Großarltal wird auch das „Tal der Almen“ genannt: Von der Tappenkarseehütte führt die heutige Wegstrecke durch weitläufiges Almengebiet bis zur Loosbühelalm, eine ausgezeichnete Almsommerhütte.
Wer nun denkt „Kenne ich eine Alm, kenne ich alle“, der wird eines Besseren belehrt. Eine jede Hütte wird von den Familien geprägt, die sie seit Generationen bewirtschaften. Die Almwirtschaft mit ihren hunderten von Handgriffen und mühevollen Arbeiten ist ein Idyll, für das es viel Liebe und Hingabe bedarf. Zur großen Freude der Wanderer halten heimatverbundene Almleute das Erbe ihrer Altvorderen in Ehren und die Hütten offen. Einkehren lohnt sich allemal: Serviert werden traditionelle Almgerichte, allen voran die berühmten Großarler Käsespezialitäten, aber auch himmlische Mehlspeisen. Meist wird die Butter noch selbst gerührt und in alten Modeln gepresst.
Am Ende des Tages wird auf der 1.769 Meter hoch gelegenen Loosbühelalm genächtigt, von der aus man – gemeinsam mit den Kühen und Ziegen – einen prächtigen Sonnenuntergang genießt.
Am Wegesrand
Auf allen Hütten entlang des Salzburger Almenweges in Hüttschlag und Großarl können Wanderer die „Großarltaler Almgeheimnisse“ lüften. Es handelt sich dabei um Rezepte von hütteneigenen Almschmankerln wie etwa Muas, Kasnockn mit Knetkäse, Bauernbratl mit Erdäpfeln, Bauernkrapfen, Schwarzbeernockn oder Ansatzlikör. Die Rezeptkärtchen können in einem handlichen Holzmäppchen gesammelt werden, das im TVB Großarltal für einen geringen Unkostenbeitrag erhältlich ist.
Almenweg Geschichte(n)
Vom Filzmoossattel führt der Salzburger Almenweg über weite, von Zirben durchsetzte Almwiesen hinunter zur Filzmoosalm. Die Zirben, die hier oft auf kargem Felsboden wachsen, sind mehrere hundert Jahre alt und trotzen Wind und Wetter, Schnee und Kälte. Die „Königin der Alpen“ – wie der Baum auch genannt wird – ist bestens an das harte Leben im Hochgebirge angepasst. Seine ätherischen Öle wirken positiv auf den Organismus des Menschen, verlangsamen den Herzschlag und versprechen dadurch intensive Erholung. Wer nur eine Nacht in einem Zirbenbett schläft, spart sich gewissermaßen die Herzschläge von einer Stunde. Der Geruch von Zirbenholz vertreibt auch Motten – ein Grund, warum früher oftmals Kleiderschränke aus Zirbenholz gefertigt wurden.
Almenweg Stärkung
Für Liebhaber von Ziegenmilch und Ziegenkäse ist die Loosbühelalm ("Klausalm") ein besonderer Geheimtipp: Auf der 2010 errichteten Almsommerhütte gibt es neben der herkömmlichen Jause mit selbst gemachten Ziegen- und Kuhmilchköstlichkeiten auch warme Gerichte. Rund 70 Rinder und 20 Ziegen verbringen den Sommer auf der Alm.