Kraftplatz 1: Steinkaralm
Die Steinkaralm wirkt in ihrer Authentizität perfekt. Dieser Ort mit seinem lieblichen und tollen Charakter ist für sich ein idealer Regenerationsort – besonders im Herbst, wenn sich die Lärchen verfärben.
Ein Pläuschchen mit den Almleuten bringt dich richtig nach Wagrain-Kleinarl. Und sie verwöhnen dich mit regionalen Köstlichkeiten.
Kühe grasen friedlich rund um die Alm. Die Umwelt wirkt auf deinen Körper. In landwirtschaftlichen Umgebungen befinden sich verschiedenste Mikroorganismen, die deine körpereigenen Mikroorganismen unterstützen. Ein gesundes Immunsystem und zahlreiche Körperfunktionen wie Verdauung, Produktion von Vitaminen und die Abwehr von Krankheitserregern brauchen eine Vielfalt an Mikroorganismen in der Umgebung. Ebenso dienen diese Organismen der Asthma-Prävention. Dabei reicht es, wenn du die Almluft einatmest. Zudem beeinflusst der direkte Kontakt mit der Erde und der Pflanzenwelt das menschliche Mikrobiom. Über die Haut oder durch kleine Wunden tritt das Mikrobiom in den Körper ein. Dies trägt zu einer Vielfalt der Hautflora bei und fördert ein gesundes Hautmikrobiom. Ebenso kann der Kontakt mit Tieren vorteilhaft sein. ACHTUNG:
Bitte keine fremden Tiere anfassen.
Kraftplatz 2: Teich
Neben der Steinkaralm befindet sich ein Teich. Da Wasser die kostbarste Ressource auf unserer Erde ist und du jede Menge dieser Ressource um dich herum wahrnimmst, fühlst du dich sicher und gut aufgehoben. Da du dich sicher fühlst, verringert sich dein Stresslevel. Und du regenerierst durch die Stressreduktion – allein, weil das Wasser da ist.
Deine Wasserflasche füllst du beim Brunnen bei der Steinkaralm auf und genießt dann das frische Quellwasser am Grat.
Kraftplatz 3: Steig bergauf (von der Alm bis zum Grat)
Du wanderst durch den Lärchenwald über einen Steig bergauf. Durch die Bewegung an der frischen Luft stärkst du vor allem Herz und Lunge. Mit jedem Schritt grübelst du weniger und wirst achtsamer. Nach 30 Minuten (wenn du auf dem sanften Grat bist) hast du deine Alltagssorgen hinter dir gelassen. Du entspannst und verbesserst dadurch deinen Schlaf. Ebenso nimmt mit jedem Höhenmeter die Pollenbelastung ab und du atmest die reine Bergluft ein und aus.
Kraftplatz 4: Lärchenwald
Mit dem Bergaufgehen durch den Lärchenwald gelangst du in eine Anderswelt. Und hier kannst du achtsam abschalten. Tipp:
Im Herbst „brennt“ der Wald. Denn die Nadeln der Lärchen verfärben sich goldgelb bis orange und der Anblick in dieser Bergregion sieht aus, als ob der Wald brennen würde.
Kraftplatz 5: Baumgrenze durchschreiten
Du lässt die letzten Bäume hinter dir und der Ausblick wirkt regenerativ. Auf alle Sinne. Und die schärfst du, indem du:
- 5 Dinge aufzählst, die du siehst.
- 4 Dinge aufzählst, die du hörst.
- 3 Dinge aufzählst, die du riechst.
- 2 Dinge aufzählst, die du schmeckst.
Und beim Schmecken helfen dir die Schwarzbeeren (Heidelbeeren, vaccinium myrtillus). Das kleine blaue Superfood zählt zu den gesündesten Früchten: Sie sind kalorienarm, haben wenig Zucker und stecken voller wertvoller Vitalstoffe. Diese bringen deine Darmflora in Schwung, der hohe Ballaststoffgehalt regt die Verdauung an und sorgt für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. Schwarzbeeren stärken dein Immunsystem, schützen die Zellen und wirken antioxidativ – sie dienen dir wie Grenzsoldaten und fangen freie Radikale ab, die sich in dein Immunsystem einschleichen möchten. Ebenso sind sie entzündungshemmend und blutverdünnend.
Ab ca. Mitte August bis Ende September kommst du in den Genuss dieses Superfoods. Aber aufgepasst:
Nicht mehr als 100 g pro Tag naschen, das sind ca. 3 Hände. Und was ist mit Fühlen?
Genau! Der fünfte Sinn fehlt noch in dieser Achtsamkeitsübung. Zieh deine Schuhe aus oder berühre mit deinen Händen die Erde. Du fühlst den Boden, die Unebenheiten und die Temperatur mit deiner Haut. Und damit startest du ins Earthing.
Earthing ist das Berühren mit der nackten Haut (oder mit leitungsfähigen Materialien wie Baumwolle) von natürlichen Materialien wie Gras, Erde, Kies, Steine, Sand, Wasser, Schnee oder Metall. Wir Menschen verlieren durch Stress, Strahlung oder Umweltverschmutzung Elektronen. Daher sind wir positiv geladen. Die Erdoberfläche hingegen ist reich an freien Elektronen und negativ geladen. Hat alles nichts mit der Einstellung oder Stimmung zu tun, sondern mit dem atomaren Aufbau unserer Zellen.
Beim Earthing fließen diese Elektronen in den Körper und stellen wieder ein Gleichgewicht her. Dieses führt zu Verbesserungen in folgenden Bereichen: Schlafprobleme, chronische Schmerzen, Stress, erhöhtes Cortisol-Level, Glukose-Regulation, Immunsystem, Durchblutung, Entzündungen, Angstzustände, Depression. Du spürst den positiven Effekt des heilenden Erdens ab der ersten Sekunde. Bis alle roten Blutkörperchen an der Erdungsstelle (=die Stelle, wo du die Erde berührst) vorbeikommen und geerdet sind, dauert es ca. 20 Minuten. Und nach ca. 5 Minuten sind 80 % deines Körpers geerdet.
Kraftplatz 6: Schulter/Grat
Solltest du noch immer grübeln, bringt dich am Grat die Bergeinsamkeit weg von diesen fiesen Gedanken. Der Blick in alle Himmelsrichtungen, auf die mächtige Ennskraxn und die sanften Schwarzbeerstauden holen dich vollkommen ins Hier und Jetzt.
Der Duft von Speik (valeriana celtica) wandert in deine Nase. Diese Pflanze beruhigt das zentrale Nervensystem und regt zugleich das vegetative Nervensystem an. Die Heilpflanze entspannt, ohne müde zu machen. Und sie belebt Körper, Geist und Seele. Einfach daran schnuppern und deine Nase verwöhnen. Speik blüht von ca. Juni bis August. Und er ist so unscheinbar, dass du ihn wahrscheinlich übersiehst. Und riechen reicht vollkommen aus. Denn Speik steht unter Naturschutz – pflücke ihn daher nicht.
Noch unscheinbarer wächst Isländisches Moos (cetraria islandica). Diese Heilpflanze stärkt deine Atemwege und beugt Schleimhautreizungen in den oberen Luftwegen vor. Die flechteneigenen Schleimstoffe lindern den rauen Hals und einige der Flechtensäuren wirken antibiotisch. In kleinen Mengen darfst du Isländisches Moos achtsam pflücken – nicht ausreißen! Und du regenerierst damit zuhause, indem du die Pflanze trocknest und sie als Tee genießt. Obwohl, genießen dafür wohl das falsche Wort ist – dieser Tee schmeckt sehr bitter. Die beste Erntezeit ist von September bis Oktober.
Kraftplatz 7: Blauer See
Der Blaue See ist eine Schmelzwassergrube unterhalb der Ennskraxn – also ein periodischer See, der sich bei der Schneeschmelze und bei starken Regenfällen füllt. Je nach Wetter verringert der Blaue See dein Stresslevel bis in den Sommer oder den Herbst. Und wie schafft er dies?
Ganz einfach! Wasser ist die kostbarste Ressource auf unserer Erde. Da du jede Menge dieser Ressource um dich herum wahrnimmst, fühlst du dich sicher und gut aufgehoben. Und da du dich sicher fühlst, verringert sich dein Stresslevel. Und in Kombination mit Kneippen ist der Blaue See ein wahrer Regenerationsschatz.
Schuhe ausziehen und mit den nackten Füßen ins Wasser steigen. Und ja, das Wasser im Blauen See ist richtig kalt. Eiskalt. Aber nach wenigen Augenblicken gehst du einfach wieder ans Ufer – dann wieder rein. Bei regelmäßiger Anwendung ist Kneippen ein Wunderwuzzi für deinen Körper. Es:
- ist belebend,
- strafft die Haut,
- drosselt Stress,
- lindert Schmerzen,
- mildert Angstzustände,
- reduziert Entzündungen,
- stabilisiert den Kreislauf,
- stärkt das Immunsystem,
- aktiviert den Stoffwechsel,
- schwächt Akne und Ekzeme,
- verbessert die Schlafqualität,
- kurbelt die Selbstheilungskräfte an,
- unterstützt die Gewichtsregulierung,
- vergrößert das allgemeine Wohlbefinden,
- fördert das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist,
- wirkt durchblutungsfördernd - kann helfen Krankheiten vorzubeugen und die Erholung nach Verletzungen zu beschleunigen und
- steigert den Abtransport von Schmerzbotenstoffen aus dem Gewebe über die Lymphwege (besonders bei Arthritis, Rheuma und Muskelschmerzen).
Und mit deinen nackten Füßen machst du zeitgleich Earthing, was dir schon beim Kraftplatz 5 deine positive Strahlung ausgeglichen hat.
Kraftplatz 8: Rund um den Blauen See
Die Felsen unterhalb der Ennskraxn sind ein Amphitheater. Ein Amphitheater mit eindrucksvoller Geräuschkulisse. Du wirst automatisch achtsam und hörst hin. Denn manchmal murmelt das Geröll und die Bergdohlen durchschneiden elegant die Luft. Die Vögel gleiten den ganzen Tag unter dem Berg – besonders nahe kommen sie, wenn sie Futter riechen.
In dieser Bergkulisse erscheint jeder Mensch klein. Auch du. Und du regenerierst durch achtsames Hinhorchen.
Kraftplatz 9: Blick auf die Ennskraxn
Die Ennskraxn ist die Majestät und die Wächterin von Wagrain-Kleinarl. Und sie ist mächtiger als du und deine Alltagssorgen. Du blickst direkt auf die ehrfurchtsgebietende Nordwand dieses Berges und regenerierst durch den Anblick.
Kraftplatz 10: Steig bergab (vom Grat zur Alm)
Das wahre Muskelwunder liegt im Bergab-Gehen. Genau.
Wird das manchmal aufgrund von Knieschmerzen verteufelt, liegt darin der Schlüssel gegen Knieprobleme (nicht, wenn du unter Knieproblemen leidest, sondern davor): öfter bergab gehen. Denn das ist exzentrisches Training. Es konzentriert sich auf die Dehnungsphase, während du gleichzeitig deine Beinmuskeln anspannst. Der Vorteil:
Exzentrisches Training führt tendenziell zu einer größeren Kraftentwicklung und mehr Muskelaufbau– verglichen mit konzentrischem Training (= z. B. das Anheben einer Hantel und der Bizeps zieht sich zusammen).
Beim exzentrischen Training steht der Muskel unter größerer Spannung und du beanspruchst ihn stärker, was Mikrorisse im Muskelgewebe verursacht. Die Reparatur dieser Mikrorisse durch den Körper führt zu Muskelwachstum – hallo Muskelkater! Plane daher ausreichend Erholungszeit zwischen den Wanderungen ein, damit du Überlastungsschäden vermeidest. Aja:
Lieber ohne Stöcke bergab gehen. Deine Kniemuskulatur wird es dir danken. Ebenso verbesserst du deine Augen-Hirn-Koordination, deine Balance, das Gleichgewicht und die Koordination, wenn du über Stock und Stein bergab gehst. Und du beanspruchst 90 % deiner Muskeln.
Spätestens jetzt ist es an der Zeit, in der Steinkaralm einzukehren und die Vorteile von diesem Kraftplatz zur Regeneration zu spüren.